Mein Bläss und ich, Teil 3

Monika mit Joschi

1. Wie bist du ursprünglich auf den Bläss gekommen?

Ich bin mit Sennenhund-Mischlingen aufgewachsen. Das prägt. Ich wollte wieder einen Sennenhund um mich haben. Es hätte auch ein Mischling sein dürfen, aber ich wollte keine «Hinterhof-Zucht» unterstützen, wo die Hündin zweimal im Jahr wirft, die Welpen nicht sozialisiert werden und der «Überschuss» entsorgt wird, deshalb sollte es ein Rassehund aus einer seriösen Zucht sein. Ich habe mich mit den vier Sennenhund-Rassen beschäftigt, in Frage kamen dann der Appenzeller und der Entlebucher. Die Entscheidung fiel auf den Bläss, weil die Rasse gesund ist und mir ausserdem auch optisch sehr gut gefällt.

2. Ist es dein erster Bläss?

Mein erster eigener Hund war Senta, eine Sennenmix-Hündin, welche mit 11 Jahren zu mir kam, weil sie sonst eingeschläfert worden wäre. Wir verbrachten zweieinhalb schöne Jahre miteinander. Danach konnte ich mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen.

Mein nächster Begleiter war Charly, ein Nova Scotia Duck Tolling Retriever und mein erster Welpe. Charly war ein absoluter Traumhund! Leider verstarb er mit nur 9 Jahren an akuter Leukämie.


Und dann kam «Äktschen» in die Bude ...

3. Wie heisst dein aktueller Hund, aus welcher Zucht stammt er, wie alt ist er?

Joschi vom Rütelihof kam im Alter von 12 Wochen zu mir. Mir scheint, als wäre es erst gestern gewesen, aber er wird am 4. Juli 2022 bereits 9 Jahre alt. Er ist ein angekörter Deckrüde und bisher Vater von 42 Welpen (davon 8 in Finnland). In unserem Haushalt lebt noch ein bald 5-jähriger Curly-Coated-Retriever-Rüde.


Als mein Toller starb, war Joschi bereits dreieinhalb Wochen alt. Eigentlich wollte ich mir mehr Zeit lassen, aber der Kontakt mit Rita Suter war auf Anhieb sehr positiv. Wir haben die Welpen dann mehrmals besucht und uns für Joschi entschieden.

Treibball-Training:
Es gibt jede Menge Action-Fotos mit Joschi am Ball. Ich habe mich aber für dieses Bild entschieden, weil es einen ruhigen, konzentrierten Moment zeigt (auch das kommt vor 😊).

4. Welche Aktivitäten betreibst du mit deinem Bläss?

Die Treibball-Trainings jeden Samstag sind der absolute Höhepunkt der Woche für Joschi und mich! Wir haben gleich nach den Junghundekursen damit begonnen mit der Überlegung, dass ein Appenzeller nur mit dem Bewachen von Haus und Garten nicht ausgelastet ist und abgesehen davon damit Nachbarn und Passanten nervt. Am Ball kann Joschi seinen Trieb ausleben, und dabei lernen wir ganz viel, was auch im Alltag von Nutzen ist (Teamwork, Abbruch, Distanzarbeit, Impulskontrolle etc.). Zur Turnierreife werden wir es wohl nicht bringen, da wir völlig falsch aufgebaut haben, aber erstens macht es einen Riesenspass, und zweitens haben wir für uns als Team jede Menge erreicht.


Joschi findet auch den Frisbee-Sport ganz toll. Gelegentlich arbeiten wir in einer kleinen Gruppe mit Trainer, aber nur aus Spass an der Freude, ohne sportliche Ambitionen.


Früher haben wir noch Begleithund und Agility und kürzlich Mantrailing ausprobiert. Begleithund fand Joschi extrem doof (laaaaangweilig!!!), Agility wiederum kriege ich nicht auf die Reihe, und im Fremde-Leute-Finden sah Joschi keinen grossen Sinn. Da Hundesport meiner Ansicht nach beiden Beteiligten Freude machen sollte, haben wir damit wieder aufgehört und beschäftigen uns jetzt neben Treibball und Frisbee auf den täglichen Spaziergängen durch Wald, Wiese und Wasser mit allerhand spannenden Dingen (Tannzapfen jagen, Holz schreddern, Suchspiele, etc.), bei schlechtem Wetter auch mal drinnen mit Intelligenzspielen und anderem.

5. Welche Eigenschaften schätzst du am Appenzeller Sennenhund besonders?

Die absolute Loyalität und Treue!


Die Kuschelzeit.


Obwohl nicht immer alles einfach ist, gibt Joschi doch unglaublich viel zurück! Ausserdem musste ich gezwungenermassen an mir selber arbeiten und bin jetzt viel gelassener, was nicht nur den Umgang mit dem Hund einfacher macht, sondern in vielen Lebenslagen hilft.


Joschi greift immer ein, wenn andere Hunde von Artgenossen belästigt oder gemobbt werden, und hilft den Schwächeren. Vielleicht sehe ich das allzu menschlich, aber es rührt mich jedesmal, und es zeigt, wie hochsozial er ist.

Frisbee-Training:
Joschi gibt alles und kann meistens auch meine nicht immer vorhersehbaren Würfe fangen ...

Liebe ist ...
Das Bild sagt alles, oder?

Fotos: Rolf Hubler


6. Das lustigste, schönste oder denkwürdigste Erlebnis mit deinem Bläss?

Da gibt es unzählige Erlebnisse …


Als Welpe war er auf einem Spaziergang plötzlich weg, ohne dass wir es bemerkt haben. Rufen blieb erfolglos. Auf unserer Suche haben wir ihn dann bei anderen Spaziergängern gefunden, wo er fröhlich mit deren Hund gespielt hat.


Die Ankörung war ungemein aufregend. Ich war vor dem Wesenstest so nervös, dass ich nicht sicher war, ob ich den Weg zum Testgelände überhaupt schaffen würde. Joschi meisterte jedoch den Wesenstest so souverän, dass ich noch Tage danach auf Wolke sieben schwebte. 😊


Wenn er eine Situation meistert, von der ich weiss, dass es für ihn sehr schwierig ist (z.B. der Katze nicht nachjagen, ruhig an einer Weide mit Kühen oder Schafen vorbeigehen etc.), bin ich extrem stolz auf Joschi, und er glaub ich auch auf sich – solche denkwürdigen Erlebnisse gibt es immer häufiger.


Zu den schönsten Erlebnissen gehört es auch, die Welpen von Joschi zu besuchen. Es haben sich da spannende und freundschaftliche Kontakte mit Züchtern und Welpenbesitzern ergeben.

 

Interview: Daniela Rinderknecht

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Erstellt von: Daniela Rinderknecht, Textwerkerei